Ochnö wrote:
Zudem"nur am Papier existieren"?Verstehe ich nicht.
Versicherungen, die Kunden durchleuchten koennen (jetzt dann sogar deren Umfeld) sind grosse Kapitalgesellschaften, und damit Juristische Personen. Wenn ich von denen was kaufe, dann ist mein Vertragspartner eine Juristische Person; ich selbst bin eine Natuerliche Person.
Genaueres Bitte Wikipeden oder Startpagen. Kurz, praktisch Keiner der an der Gesellschaft Beteiligten kann fuer Verbrechen der Gesellschaft zur Verantwortung gezogen werden. Die Aktionaere riskieren nur ihre Kapitaleinlagen (zB durch Aktienkauf), der Geschaeftsfuehrer oder CEO (Central EXECUTING Officer) fuehrt nur die Anweisungen aus die er ein- oder mehrmals im Jahr erhaelt*, und alle anderen Mitarbeiter folgen ohnehin nur Anweisungen.Und eine Juristische Person kann man nicht inhaftieren; man kann nur eine Geldstrafe verhaengen (die zahlt die Juristische Person dann aus der Kaffekasse).
Urspruenglich waren solche Gesellschaften nur unter sehr strengen Auflagen und zu sehr begrenztem Geschaeftszweck erlaubt (im Grunde sollte der Staat die einzige Juristische Person sein).Aber vor etwa 100 Jahren lockerte man die Auflagen weil finanzstarke Vereinigungen aus Geschaeftsleuten imstande und willens waren, grosse [Infrastruktur]Projekte zu finanzieren die der Staat zum gegebenen Zeitpunkt nicht finanzieren konnte oder wollte. Durch ihre neuen Freiheiten konnten diese Gesellschaften (Konzerne, Corporations) maechter werden, und sie wurden auch mehr. Und sie nutzten ihre [Finanz]Macht um Gesetze zu beugen und zu manipulieren zu ihrem Vorteil, also u.A. fuer noch mehr Deregulierung. Es ist ein offenes Geheimnis, dass bereits in der ersten Haelfte des 20. Jahrhunderts manche Konzerne - obwohl sie nur virtuelle Personen sind - imstande waren, nationale Armeen und Geheimdienste fuer ihre Zwecke und gegen Staaten (in Afrika und Suedamerika) zu gebrauchen. 50 Jahre spaeter wachsen sie sogar ihren Mutterstaaten ueber den Kopf (zB die ContentIndustry mit ihrem Copyright), oder versuchen sogar offen zu putschen (siehe diverse Freihandelsabkommen).
Tatsaechlich sind wir es, die diese virtuellen Personen gross und stark machen; wir alle, die wir kaufen von ihnen und die wir arbeiten fuer sie (ein ganz spezielles Thema...). Und da die meisten Leute einen Hoellenrespekt vor dem Mammon haben und vor jedem der viel davon hat einen Kniefall machen - auch wenn es nur eine virtuelle Person ist - laeuft man Gefahr, von der Wohlstands&Bequemlichkeit-Sekte gelyncht zu werden, wenn man darauf verweist dass Juristische Personen den Natuerlichen Personen(Menschen) nicht uebergeordnet sind. Ja, selbst wenn man vorschlaegt, nur Gleiches mit Gleichem einzufordern.
*es gab glaube ich vor ein paar Jahren ein bahnbrechendes aber nicht sehr beachtetes Urteil in Italien gegen zwei CEO's wegen wissentlicher fahrlaessiger Gefaerdung der Arbeitnehmer. Nach sehr, sehr vielen Prozessjahren und sehr vielen Geschaedigten (Krebs).