An WELCHER Stelle DIESES Blog wird DA "suggeriert"? Hingemogelt.
Der Blogbeitrag strotzt vor Jubel-Formulierungen
>> Mit dem Krypto-Mailspeicher können Sie sämtliche E-Mail-Daten auf Knopfdruck individuell verschlüsseln. Die Verschlüsselung ist vollumfänglich.
Aha - "sämtliche E-Mail-Daten"(!) und "auf Knopfdruck". Das ist suggeriert doch eigentlich, das "sämtliche E-Mail-Daten" verschlüsselt werden. Trifft aber z.B. nicht auf versendete E-Mails zu, die werden nämlich immernoch unverschlüsselt gesendet.
>> Die Daten in Ihrem Krypto-Mailspeicher sind auch für uns nicht mehr lesbar. Wir können die Verschlüsselung nicht deaktivieren; dies können nur Sie selbst tun.
Aha - Posteo kann die E-Mails also selbst nicht lesen. Das suggeriert doch eigentlich, das Poste die E-Mails nicht lesen kann, also zusammen mit oben:
"sämtliche E-Mail-Daten nicht mehr lesen kann". Das trifft aber nicht zu, da Posteo beim Versand und beim Empfang ALLE E-Mail Daten lesen kann (und lesen können muss), die der User nicht selbst verschlüsselt hat.
>> Außerdem haben wir vorab die rechtliche Lage klären lassen. Das Ergebnis: In Deutschland können E-Mailanbieter nicht dazu gezwungen werden, Verschlüsselung zu “brechen”.
Aha - alle E-Mails sind sämtlich gut verschlüsselt, Posteo kann sie nicht mehr lesen (siehe oben) und Posteo kann nicht gezwungen werden, diese Verschlüsselung für staatliche Überwachung zu brechen.
Für den unbedarften User entsteht damit welcher Eindruck?
Wie sieht die Realität aus? Wie können staatliche Schnüffler auf die E-Mails zugriefen:
1) Zugriff auf aktuelle laufende Kommunikation (Telekommunikationsüberwachung, TKÜV, §100 a/b StPO, G10-Gesetz...)
E-Mail Provider wie Posteo müssen(!) kooperieren und der Krypto-Mailspeicher hindert Posteo auch nicht, bei einer TKÜ mit den Behörden zu kooperieren, da alle Mails für Posteo lesbar sind, bevor sie verschlüsselt abgespeichert werden.
2) Bestandsdatenauskunft (nach § 94 ff. StPO, weitere Gesetze für Sonderrechte der Geheimdienste) ermöglicht den Zugriff auf gespeicherte Daten, die nicht dem Fernmeldegeheimnis unterliegen. Gelesen E-Mails gehören dazu.
Gegen diesen Angriff würde der Krypto-Mailspeicher schützen. Man kann aber auch ganz einfach alle E-Mails via POP3 herunter laden auf den eigenen (verschlüsselten) und nichts beim Provider liegen lassen, dann braucht man keinen Krypto-Speicher.
Es wäre nett, wenn Posteo klar die Grenzen des Konzeptes erläutern würde. Unbedarfte User, die sich technisch und juristisch nicht auskennen, könnten sich in einer Sicherheit fühlen, die sie nicht haben. Und das ist der Super-GAU.